Abbau bei der TX Group: syndicom erwartet eine sozialverträgliche Umsetzung
Der Umsatzrückgang beim grössten privaten Medienunternehmen der Schweiz ist zwar erheblich, aber mit 18% doch etwas glimpflicher ausgefallen als zu befürchten war. Die Unternehmenseinheit Tamedia nimmt dies jedoch zum Anlass, die Bezahlzeitungen einem weiteren, einschneidenden Sparprogramm zu unterziehen. Die Gewerkschaft syndicom verlangt eine sozialverträgliche Umsetzung.
Anders als in der Vergangenheit sind noch keine konkreten Massnahmen angekündigt worden. Diese sollen neu unter Einbezug des Personals und der Sozialpartner erarbeitet werden. syndicom begrüsst die Bereitschaft des Unternehmens zur Zusammenarbeit. Sie steht als grösste Mediengewerkschaft bereit und ist dafür in Kontakt mit den Personalvertretungen. Den Versprechen von Tamedia müssen nun konkrete Taten folgen.
Wer öffentliche Gelder bezieht, muss öffentlichen Auftrag erfüllen
Dass der geplante Abbau in den kommenden drei Jahren mit dem Betrag von 70 Millionen Franken veranschlagt wird, ist einschneidend. Die TX Group hat in den dreieinhalb Monaten seit Mitte März bis Ende Juni 11,5 Millionen Franken aus Kurzarbeitsentschädigung beziehen dürfen, allein 4,2 Millionen davon beim Unternehmensteil Tamedia. Auch bei der Medienförderung erhalten die Zeitungen des Unternehmens öffentliche Unterstützungsgelder. Diese Fördermittel sind da, um die publizistische Vielfalt aufrecht zu erhalten und um Arbeitsplätze in den Medien zu sichern.
Ein GAV würde beiden Seiten Sicherheit bringen
syndicom engagiert sich seit langem für den Ausbau der indirekten Print- und der direkten Onlinemedienförderung; dabei müssen die Arbeitsbedingungen jedoch mit einem GAV abgesichert werden. Ein solcher GAV würde sowohl der Arbeitgeber als auch der Arbeitnehmerseite Sicherheit geben. Tamedia entzieht sich bisher leider sowohl bei den Deutschschweizer Redaktionen wie auch im Druckbereich einem GAV.