Team PostLogistics Oerlikon

«Die Unterschriften sammeln sich praktisch von alleine»

Es begann damit, dass Davide eigentlich aus syndicom austreten wollte. Bei uns in der PostLogistics-Distributionsbasis in Oerlikon läuft dermassen viel schief, und von der Gewerkschaft kam unserer Meinung nach zu wenig Einsatz. Unsere Regionalsekretäre Senol Kilic und Dominik Dietrich überzeugten Davide aber davon, dass wir jetzt aktiv werden sollten. Wir haben uns dann in kürzester Zeit zusammengeschlossen, zehn neue Mitglieder geworben und uns dafür eingesetzt, dass endlich eine Personalkommission (PeKo) gewählt wird. Diese Forderung haben wir bei unserem Basisleiter deponiert.

Vor einem Jahr herrschte eine Zeit der Ungewissheit. Viele Kolleginnen und Kollegen mussten den Arbeitsort wechseln. Auch wusste niemand, wer sechs Monate später noch einen Job hat. Aufgrund der Zusammenlegungen wurden die Personalkommissionen (PeKo) bei Tamedia neu organisiert. Im Mai drückte der Konzern bei den PeKo-Wahlen der neu geformten Abteilung plötzlich aufs Tempo – obwohl es noch kein gültiges neues PeKo-Reglement gab. Kurz darauf wurde der Grund für die Eile klar: Erst animierte Tamedia manche Angestellte bei den TES zum freiwilligen Abgang; Anfang August folgte dann die Massen entlassung bei den Editorial Services. 22 der 162 Mitarbeitenden erhielten die Kündigung.

«Gewisse Sachen müssen aufhören, deshalb unsere Petition»

Das Problem ist: In unserer Distributionsbasis spüren wir den Preisund Margendruck besonders. Bei den Löhnen, bei der Arbeitszeiterfassung, und wir sollen ein immer grösseres Arbeitsvolumen mit gleichen Ressourcen bewältigen. Und während der Corona-Krise wurden vermehrt zentrale Postdienstleistungen an Private ausgelagert. Bei diesen ist die Qualität tiefer – das sieht man an der höheren Reklamationsquote – und die Arbeitsbedingungen sind wesentlich schlechter, weil sie keinem GAV oder einem schlechteren als bei der Post unterstehen. Damit unterläuft die Distributionsbasis Oerlikon den Post-GAV. Das ging so weit, dass Kolleg*innen, die zur Risikogruppe gehören und darum zu Hause bleiben müssen, befürchten mussten, dass ihre Tour an jemand anders vergeben wird. Solche Sachen müssen aufhören! Wir möchten das gute Image der Post schützen und weiter unsere Arbeit bestmöglich erledigen – aber dafür verlangen wir gute Arbeitsbedingungen und Anerkennung.

Darum haben wir nun eine Petition lanciert. Wir fordern die sofortige Einsetzung der PeKo, das Stoppen der Auslagerung der Zustelltouren an Dritte unter Missachtung des GAV, die Erhöhung des Personalbestands, damit die ausgelagerten Touren zurückgeholt werden können, und einen respektvollen Umgang. Die Unterschriften sammeln sich praktisch von alleine, so froh sind die Leute darüber, dass wir vier Multi-Kulti-Jungs und syndicom der Basis eine starke Stimme geben.


Philippe Wenger; das Teamporträt ist erschienen im syndicom magazin Nr. 17

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