Sozial und fair gegen den Klimawandel
Die globale Erwärmung bekommen wir alle zu spüren – auch und gerade am Arbeitsplatz. Deshalb setzt sich syndicom für eine sozial gerechte Bekämpfung des Klimawandels ein, die nicht auf Kosten der Arbeitnehmenden geht.
Um den Klimawandel einzudämmen und die schlimmen Folgen zu minimieren, muss jetzt rasch gehandelt werden. Dies ist in unserem Interesse als Arbeitnehmende. Die internationale Gewerkschaftsbewegung hat den Slogan ‘Auf einem toten Planeten gibt es keine Arbeit’ geprägt. Das stimmt auch für die Schweiz. In der sich abzeichnenden Klimakatastrophe wird gute Arbeit schwierig zu finden sein.
Unsere Position
Wissenschaftlich ist es unbestritten: Der Klimawandel erhitzt unseren Planeten. Bis 2060 könnte es in der Schweiz nochmals im Schnitt 3.3 Grad wärmer werden. Das führt zu mehr Hitzewellen und Winterstürmen.
Am meisten unter der Klimaerwärmung leiden die, die arbeiten. Unsere Kolleg*innen im Buchhandel und in den Postfilialen werden zunehmend in überhitzten Innenstädten Kund*innen bedienen, Brief- und Paketbot*innen Winterstürmen und Hitzewellen ausgesetzt sein und die Netzelektriker*innen im Winter wegen der Kälte und im Sommer wegen der Hitze längere Phasen nicht draussen arbeiten können. Aber es stellen sich auch neue Fragen: Unsere ICT-Kolleg*innen müssen sich immer mehr fragen, wie ICT-Projekte und -Infrastruktur klimaneutral umgesetzt werden, und Postfinance-Berater*innen werden ihren Kund*innen zunehmend klimaneutrale Anlageformen empfehlen.
Um die Erwärmung und ihre negativen Folgen auf uns alle einzuschränken, müssen wir rasch handeln. Und dieser ökologische Umbau unserer Wirtschaft, unserer Welt, wird kommen. Es ist aber noch nicht ausgemacht, wie der Umbau gestaltet wird.
Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass die Verursacher*innen des Klimawandels für seine Bekämpfung bezahlen. Das heisst, dass Unternehmen die Kosten nicht auf die Mitarbeitenden überwälzen. Das heisst auch, dass all jene, die infolge des Klimawandels oder seiner Bekämpfung von Jobverlust bedroht sind, durch Um- oder Weiterbildung neue Perspektiven erhalten. Und das heisst auch, dass die Bekämpfung des Klimawandels nicht auf uns als Einzelpersonen abgeschoben wird, sondern kollektiv durch die gesamte Wirtschaft und Gesellschaft in Angriff genommen wird.
Eine zentrale Rolle spielt die Mitsprache der Beschäftigten. Über garantierte Rechte in den Gesamtarbeitsverträgen wollen wir gemeinsam mit den Personalkommissionen mitreden, wenn Unternehmen klimarelevante Entscheidungen treffen. Um sicherzustellen, dass die Interessen der Beschäftigten berücksichtigt werden.
Die Bekämpfung des Klimawandels muss mit öffentlichen Investitionen und gemeinsamem Handeln geschehen. Nur so können wir erreichen, dass sie nicht auf Kosten der Arbeitnehmenden geht.
Der Service public spielt hier eine entscheidende Rolle. Beispielsweise kann und muss die Post im Logistikbereich vorangehen und kann durch ihr engmaschiges Netzwerk eine grosse Rolle dabei spielen, Güter in Haushalte und Betriebe zu verteilen. Postauto stellt sicher, dass der öffentliche Verkehr auch in Randregionen und den Agglomerationen ohne Zugsverbindung konkurrenzfähig ist. Genauso muss die Swisscom als Unternehmen im Besitz der öffentlichen Hand aufzeigen, wie klimafreundliche ICT-Betriebe erfolgreich funktionieren können.