Resultate der Umfrage unter freien Medienschaffenden in der Schweiz
Um die momentane Situation der freien Medienschaffenden besser einordnen zu können, haben wir die Betroffenen über ihre aktuelle Situation und ihre Bedürfnisse befragt. An der Umfragehaben 178 freie Medienschaffende teilgenommen. Von den befragten 178 Personen arbeitet fast ein Drittel ausschliesslich selbständigerwerbend und 13% ausschliesslich freischaffend. Mit Blick auf die Branche der Fotograf*innen erhöht sich die Zahl der Selbständigen auf 41%.
Die Resultate im Überblick
Knapp die Hälfte der befragten freien Medienschaffenden arbeiten bereits seit mehr als 15 Jahren auf ihrem Beruf. Ein Drittel seit mehr als 5 Jahren. Nur je ein Zehntel der Befragten sind Berufseinsteiger*innen oder bereits pensioniert.
46% arbeiten mehr als 15 Jahre als freie Medienschaffende
33% arbeiten mehr als 5 Jahre als freie Medienschaffende
10% sind beim Berufseinstieg
11% sind pensioniert, arbeiten aber immer noch als freie Medienschaffende (74% mit einem Pensum von 30% oder weniger, 26% aber 70% oder mehr).
Ausserdem haben freie Medienschaffende im Schnitt 12 Auftraggebende pro Jahr. 22% der Befragten haben sogar mehr als 20 verschiedene Auftraggebende.
Für 58% sind die Honorare im Journalismus zurückgegangen. Bei 36% sind die Honorare gleich geblieben und nur bei 6% wurden sie erhöht.
Lediglich ein Fünftel der Befragten kann die Spesen immer abrechnen. Der Grossteil (57%) kann mindestens in der Hälfte der Aufträge die Spesen abrechnen – 14% können nie Spesen abrechnen.
Knapp die Hälfte der befragten freien Medienschaffenden empfindet die aktuelle Situation in der Branche als in Ordnung – macht sich aber langfristig Gedanken über die Zukunft. Nur 16% schauen optimistisch in die Zukunft. Dem gegenüber stehen 36%, welche die Situation als schwierig bezeichnen und auf der Suche nach Veränderungen sind. Im Falle von Veränderungen möchten sich freie und selbständige Medienschaffende in folgende Gebiete entwickeln:
39% als Freie/r in der Medienbranche
15% als Angestellte/r im Journalismus
19% als Freie/r im Bereich PR
8% als Angestellte/r im Bereich PR
34% als Selbständigerwerbende/r ausserhalb der Medienbranche
19% als Angestellte/r ausserhalb der Medienbranche
Die Gewerkschaft syndicom setzt sich für eine Stärkung der freien Medienschaffenden ein. Laut den befragten freien Medienschaffenden liegt der gewerkschaftpolitische Handlungsbedarf hauptsächlich im Bereich der Honorare, gefolgt von der (politischen) Interessensvertretung der Freischaffenden und den Dienstleistungen.
70% Honorare im Journalismus
53% (politische) Interessenvertretung der Freischaffenden
41% Dienstleistungen (Versicherungen, kollektive Angebote)
34% fachlicher Austausch, Networking
30% Weiterbildung (Kursangebot)
23% Verrechnung der Spesen
19% PR/Corporate-Tarife
15% Hilfe beim Berufseinstieg